Schnelle Gerichte, die man leicht mit den Fingern essen kann – das nennt man Street Food. Wie vielfältig das allein in Europa ist, zeigen wir dir hier. Manches kennst du vielleicht von Street Food Festivals, Food Trucks oder Stehimbissen, doch einiges ist vielleicht neu für dich und manches wird dich höchstwahrscheinlich sogar überraschen. Sei gespannt und komm mit uns auf eine kulinarische Reise!
Inhalt
- Im Norden: Zimtschnecken und Fisch
- Im Westen: Frittiertes und Süßes
- Im Süden: Blätterteig und Fleisch
- Im Osten: noch mehr Fleisch und Wodka
Im Norden: Zimtschnecken und Fisch
Wir starten die Street-Food-Europareise in Nordeuropa. Auch wenn es dort im Winter oft zu kalt ist, um draußen im Stehen zu essen, gibt es durchaus leckeres Street Food – mit ziemlich lustigen Namen.
In Schweden findet man bei jedem Bäcker Kanelbullar, schwedische Zimtschnecken. Sie werden quasi zu jeder Gelegenheit gegessen, eignen sich aber besonders gut als Frühstück. Dazu ein Kaffee to go und der Tag kann nur gut werden.
Aber Schweden kann nicht nur süß: Eine etwas andere Art von Döner ist die Tunnbrödsrulle. Die rulle (Rolle) besteht aus einem Fladenbrot (tunnbröd) und ist gefüllt mit Kartoffelbrei, Würsten, Röstzwiebeln und sauren Gurken. Wer lieber Fisch isst, sollte unbedingt Stekt strömming probieren – Bratheringe mit Kartoffelbrei.
Fisch (kala) ist auch in Finnland in einem ganz bestimmten Street Food wiederzufinden: Kalakukko. Hinter dem niedlich klingenden Namen verbirgt sich ein für die Region Savo bekanntes Brot, das mit Fisch gefüllt und mit Dill und Salz gewürzt wird. Dazu trinken die Finnen gerne ein Glas Milch.
Ein weiteres Street Food aus Finnland, Karjalanpiirakka, kommt ursprünglich aus der Region Karelien, man bekommt es aber im ganzen Land an jeder Ecke. Die Teigtaschen sind meistens mit Gerstenbrei oder Milchreis gefüllt und werden mit munavoi (Eibutter) serviert.
Im Westen: Frittiertes und Süßes
Und weiter geht es mit Fisch! Das berühmteste Street Food, wenn nicht sogar Nationalgericht, aus dem Vereinigten Königreich sind Fish and chips. Den frittierten Fisch findest du überall in England, Schottland und Irland.
In Schottland gibt es aber auch noch ein ganz anderes Finger Food, das du unbedingt mal probieren solltest. Auch das ist frittiert, doch der Inhalt wird dich wahrscheinlich erstaunen: Es werden nämlich Mars-Schokoladenriegel in Fett ausgebacken. Die Idee zu den Frittierten Mars-Riegeln entstand in Fish-and-Chips-Imbissen, und die Riegel werden tatsächlich in der gleichen Fritteuse wie der Fisch zubereitet.
Süß, wenn auch nicht unbedingt frittiert, geht es in den nächsten Ländern weiter. In Belgien findet man in Straßenimbissen – natürlich – Belgische Waffeln. Mit Obst, Schokolade und Sahne garniert sind sie zwar eine Kalorienbombe, schmecken aber sehr lecker. Die dicken Waffeln sind vor allem zum Frühstück oder Brunch beliebt und sind auch für die Augen ein wahrer Schmaus.
Im Süden: Blätterteig und Fleisch
In Frankreich gönnt man sich zum Frühstück im Stehen oder als Snack zwischendurch Pains au chocolat (ähnlich wie ein Schokocroissant), in Spanien Churros – frittierte Teigstangen, die man in Schokolade tunkt – und in Portugal Pastéis de nata, ein Blätterteig-Puddingtörtchen.
Neben dem süßen Finger Food werden in Portugal an Straßenimbissen aber auch sogenannte Bifana verkauft – Schweinefleisch im Brötchen.
In Malta findest du in den Straßen gefüllte Blätterteigtaschen, sogenannte Pastizzi. Sie sind meistens warm, machen satt und kosten nicht viel – ideale Voraussetzungen für Street Food. Du kannst sie auch ganz einfach zuhause nachmachen, mit folgenden Zutaten: fertiger Blätterteig, Eier, Ricotta, Salz und Pfeffer.
Direkt nebenan in Italien, genauer gesagt in Sizilien, werden oft Arancini gegessen – ein leckerer Snack für unterwegs. Die aus Reis bestehenden Bällchen werden zuerst gefüllt und anschließend frittiert. Außerdem beliebt sind Piadine, die in sogenannten Piadinerias verkauft werden. Das mit Salat, Wurst und Käse gefüllte und locker zusammengeschlagene Fladenbrot isst man übrigens nicht nur als Street Food, sondern – dann meist ohne Füllung – auch als Beilage zu Hauptmahlzeiten.
Ein Street Food, das in mehreren Ländern von Nordmazedonien über Albanien und sogar bis in den Iran verbreitet ist, man vor allem aber aus Kroatien kennt, sind Ćevapčići. Die Hackfleisch-Röllchen werden gegrillt und gerne mit Ajvar gegessen. Dieser Paprika-Dip ist typisch für den Balkan und wird auch zum nächsten Street Food gereicht: Pljeskavica, dem serbischen Hamburger. Dazu gibt es auch oft Pommes.
Im Osten: noch mehr Fleisch und Wodka
Auch in Griechenland isst man viel Fleisch. Souvlaki, also “Spießchen”, sind besonders praktisch für unterwegs und werden deshalb an vielen Imbissen angeboten. Ob mit Pommes, pur oder in der Pita-Tasche – sie schmecken richtig lecker und sind zurecht auch außerhalb von Griechenland sehr bekannt.
Ganz ähnlich wie Souvlaki sind Mititei in Rumänien. Dort findet man die kleinen Fleischspieße in vielen Grillrestaurants und -imbissen. Vor allem in der Hauptstadt Bukarest, wo die Spieße erfunden worden sein sollen.
Aus Rumäniens Nachbarland Ungarn kommen Lángos, Hefeteig-Fladen, die typischerweise mit Sauerrahm bestrichen und mit geriebenem Käse bestreut werden. Es gibt aber mittlerweile viele weitere Variationen, zum Beispiel mit Wurst und Zwiebeln.
Jetzt reisen wir noch weiter bis nach Polen: Dort isst man gerne Zapiekanka, ein mit Champignons und Käse überbackenes Baguette. Für wenig Geld gibt es das Street Food in verschiedenen Variationen an jeder Ecke in polnischen Städten.
Und zu guter Letzt schauen wir in die Ukraine: Salo heißt dort ein beliebtes Street Food. Der gereifte Speck wird in Scheiben geschnitten und kann dann sehr gut unterwegs verzehrt werden. Die Ukrainer trinken übrigens auch gerne mal Wodka dazu. Also, Prost!
Noch mehr Street Food aus Europa
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