Frankreich-Tour mit Coq au vin und Napoleon

Um gleich zu Beginn der Tour Frankreich-Feeling aufkommen zu lassen, geht es für die 1. Station in eine Pâtisserie. So werden in Frankreich Konditoreien genannt. In Frankreich gibt es davon gefühlt an jeder Ecke eine. Dort bekommst du zuckersüße Teilchen wie Madeleines (Kuchen in Muschelform), Éclaires (deutsch “Liebesknochen”, längliches Gebäck mit Creme-Füllung) oder Macarons (Baiser-Gebäck aus Mandelmehl). Die bunten Macarons sind nicht ganz einfach herzustellen, die Zubereitung nach original Pariser Art ist also ein echtes Handwerk.

In Regensburg gibt es einige Pâtisserien, in denen du richtig gute Macarons kaufen kannst, z.B. bei Bitter’O in der Kumpfmühler Straße oder in der Pâtisserie Heavens Taste (samstags in der Schaubackstube in der Weitoldstraße oder rund um die Uhr beim süßen Automaten in der Drehergasse 16). Aber auch an Orten, an denen du sie nicht erwartest, wirst du fündig, z.B. bei der Stenz-Eisdiele am Bismarckplatz. Übrigens sollen Macarons das Lieblingsgebäck der französischen Königin Marie Antoinette gewesen sein. Überzeuge dich selbst von ihrem Geschmack und nimm ein paar Stück als Snack mit für deine Tour.

Wusstest du, dass Napoleon Regensburg 1809 einen (nicht sehr erfreulichen) Besuch abstattete? Ja, nicht nur die Römer prägten die Domstadt, auch Frankreich hatte seine ganz eigene Rolle. Spaziere auf den Spuren Napoleons von der Maximilianstraße Richtung Hauptbahnhof. Nach dem Ernst-Reuter-Platz steht auf der linken Seite eine Telefonsäule. Hier biegst du nach links auf den Fußweg Richtung Busbahnhof ab. Blicke jetzt nach rechts und suche den größten Baum am Rande des Gehwegs zum Busbahnhof. Aber warum schicken wir dich genau hierhin?

Die österreichische Armee wollte sich damals in Regensburg über die Steinerne Brücke zurückziehen – das war die einzige Möglichkeit weit und breit, die Donau zu überqueren. Napoleon bekämpfte die Österreicher und wurde dabei angeschossen – vermutlich genau an der Stelle, wo du gerade stehst.

Ganz in der Nähe, in der Hemauerstraße 1, weist sogar eine Tafel auf die Verwundung Napoleons hin – wenn auch ein paar Meter entfernt vom tatsächlichen “Tatort”. Und auch am Domplatz 6, dem weißen Gebäude mit Balkon, hängt eine Tafel an der Hauswand, die auf Napoleons Aufenthalt in Regensburg hinweist. Denn dort schlug Napoleon damals kurzzeitig sein Hauptquartier auf. Beim Kampf mit Napoleon wurden übrigens zahlreiche Häuser und ganze Straßenzüge Regensburgs zerstört. Und als Folge des Kriegs wurde Regensburg dann 1810 Teil des Königreichs Bayern.

Die ganze Geschichte über den Einmarsch Napoleons in Regensburg, der für die Bevölkerung katastrophal war, kannst du übrigens in diesem Artikel der Süddeutschen Zeitung nachlesen.

Vielleicht hast du auch Lust, deinem Alltag und deiner Wohnung einen kleinen französischen Touch zu geben? Die beste Adresse dafür ist der Laden étagère in der Wahlenstraße in der Nähe des Neupfarrplatzes. Stöbere dort durch Wohnaccessoires, Küchenartikel, Feinkost und Kosmetik aus Frankreich.

Die Inhaberin Elisabeth Eger berät dich gerne bei der Auswahl der zu dir passenden Produkte. Wie wär’s mit einer bunten Tischdecke von Garnier Thiebaut oder einer gusseisernen Crêpes-Pfanne von Le Creuset?

Was wäre eine Frankreich-Tour ohne ein typisch französisches Essen in einem feinen Restaurant? Eine tolle Adresse dafür ist das Orphée in der Unteren Bachgasse. Dort bekommst du ausgezeichnete und besondere Gerichte der französischen Küche. Hast du schon mal Schnecken gegessen? Wenn nicht, dann ist das die perfekte Gelegenheit, deine Zweifel davor zu überwinden! Sie werden oft mit Knoblauch und Kräutern mariniert als Vorspeise serviert und sind ein echter Gaumenschmaus. Also trau dich ruhig!

Als Hauptspeise gibt es zum Beispiel den Klassiker Coq au vin (Huhn in Rotwein) oder Boeuf Bourguignon (in Rotwein geschmortes Rind). Lasse dir dazu einen französischen Wein empfehlen. Als Nachspeise kannst du dir einen Crêpe suzette oder Mousse au chocolat gönnen oder du bestellst dir eine kleine Auswahl an französischem Käse. Lasse dann die Tour bei einem Glas Lillet ausklingen.